Seit der strikten Ausgangs- und Veranstaltungsregeln wegen der Corona-Pandemie hat es die Gastronomie schwer. Tobias Schneider, stellv. Vorsitzender des Bundesverbands Kirchlicher Dienste im Gastgewerbe richtet deshalb einen Appell an die Gemeinden:
Die Gastronomie und das Hotelgewerbe gehören zu den Branchen, die von den Einschränkungen durch die Corona-Krise sehr stark betroffen sind. In kleinen und großen Betrieben herrscht große Unsicherheit und auch Zukunftsangst. Oft gibt es finanzielle Verpflichtungen, die trotz mangelnder Einnahmen bedient werden müssen – nicht zuletzt durch die Gehälter der Mitarbeitenden. Nicht alle Betriebe haben zudem Versicherungen, die zumindest einen Teil der Ausfallkosten übernehmen können. Und schon jetzt sind viele Verantstaltungen und Feiern für das gesamte Jahr abgesagt – die Ausfälle werden sich also noch Monate hinziehen.
Das Gastgewerbe ist in der Bibel an vielen Stellen mit dem Glauben verknüpft. Durch Erzählungen, in denen Gastwirte eine Rolle spielen, aber auch durch Bilder und Vergleiche. Der bekannteste stammt dabei wohl aus Psalm 23, wo Gott selbst mit einem Wirt verglichen wird.
Auch im Gemeindeleben, an den kirchlichen Festen und Familienfeiern im Lebenslauf, sorgen oft die Gastronomen für einen feierlichen und wohltuenden Rahmen. Durch die gute Bewirtung bei Feierlichkeiten wird von der Taufe bis zur Beerdigung leiblich erfahrbar, dass Gott es gut mit uns meint – in Freude und im Leid.
All dies ist zur Zeit kaum oder gar nicht möglich. Umso wichtiger ist es, dass wir diese Branche in den herausfordernden Zeiten unterstützen. Darum liebe Kirchengemeinden: Vergesst eure Wirtinnen und Wirte nicht. Denkt an sie und ihre Familien in den Fürbitten, kümmert euch um ihre Sorgen in der Seelsorge, seid da, wenn sie Zuspruch und ein zuhörendes Ohr brauchen.
Und nicht zuletzt ist es wichtig, die lokalen
Gastronomiebetriebe durch die Nutzung von Abhol- und Lieferdiensten zu
unterstützen. Auch wenn dabei nur ein Bruchteil der sonstigen Einnahmen
möglich ist, so hilft es den Betrieben dennoch und es ist ein Zeichen
der Solidarität und der Wahrnehmung der Nöte der Gastronomen.
Nicht
umsonst steht die Gastfreundschaft, die zentrale Grundlage des
Gastgewerbes, in Römer 12 direkt neben der Aufforderung zur Fürsorge und
dem gegenseitigen Beistand:
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft.
(Römer 12,12-13)