Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie!

Der Bundesverband „Kirchlicher Dienst im Gastgewerbe“ (KDG) und die Gasthausmission unterstützen die Forderung des DEHOGA:
In der Gastronomie keine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 Prozent auf 19 Prozent ab 2024!

Unser Auftrag als KDG ist es, Menschen in der Gastronomie und Hotellerie zu helfen, eine erfüllte persönliche, aber auch berufliche Perspektive zu finden. Sie sollen ihr Leben würdevoll und glücklich gestalten können! Wir begleiten sie auf diesem Weg schon seit Jahrzehnten und kennen die Probleme und Nöte in der Gastronomie aus erster Hand.
Wir befürchten: Eine Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes ab 2024 könnte so manches Restaurant die Existenz kosten. Das bedeutet, dass viele Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz verlieren würden.

Wir unterstreichen: Restaurants sind weit mehr als Orte, an denen man „nur“ satt wird. Sie sind Orte der Begegnung, des sozialen Miteinanders und wichtige Orte nicht nur für die besser Verdienenden.
Sie sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar und leisten einen wichtigen Beitrag in einer Gesellschaft, in der der Zusammenhalt verloren zu gehen droht.

Deshalb unterstützen wir nachdrücklich die Forderung des DEHOGA auf Beibehaltung des 7% Steuersatzes!

Stimmen von der Basis aus dem Umfeld von Kirchlichem Dienst im Gastgebewerbe und der Berliner Gasthausmission

Matthias Zwielong
General Manager
martas | Hotels & Gästehäuser

„Wir verstehen unsere Restaurants und Kantinen als Orte der Begegnung und Gemeinschaft. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer führt unweigerlich zu höheren Preisen; Restaurantbesuche bleiben damit nur den Besser-Stehenden vorenthalten. Wollen wir uns so eine gesellschaftliche Spaltung in diesen angespannten Zeiten leisten? Ich denke nicht. In ganz Europa gilt ein reduzierter Steuersatz in der Gastronomie, warum nicht bei uns?“

Petra Rickmann
VCH- Geschäftsführerin

Was ist der gesellschaftliche Wert von Restaurants, Wirtshäusern und Biergärten?

Eine spannende Frage, die die VCH- Geschäftsführerin vor diesem Hintergrund umtreibt, ist die Frage nach dem gesellschaftlichen Wert von Restaurants, Wirtshäusern und Biergärten. Verlieren wir Orte des Austausches, Lebensqualität und Stätten des gesellschaftlichen Diskurses, wenn Gaststätten schließen? Was passiert eigentlich, wenn das letzte Wirtshaus in einem kleinen Ort schließt?

Michael Pankow
Ganymed Berlin GmbH

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer bedeutet eine erhebliche Kostenbelastung! Wir wissen im Moment noch nicht, wie wir das kompensieren sollen. Wir wurden stark gebeutelt zur Corona- Zeit aber haben unsere Mitarbeiter mit 90% vom Lohn unterstützt. Lohnerhöhungen, Erhöhung der Einkaufpreise und der anderen Kosten haben uns gebeutelt. Nun sind wir am Preislimit angelangt, was unsere Gäste bereit sind zu bezahlen. Die Gäste sind zwar bereit für Qualität zu bezahlen aber anstatt 2x, kommen sie nur noch 1x, dadurch werden wir schon in diesem Winter weniger Umsatz machen. Eine große Ungerechtigkeit ist nicht nur, dass die Hotellerie seit 2009 nur 7 % auf die Übernachtung abgeben muss, sondern auch das Thema Fast Food Betriebe, welche mit wenig gastronomischen Aufwand auch bevorzugt werden.

René Dost (Redo)
Redo Unternehmensgruppe

Es ist mir wichtig, für eine Entfristung der 7 % Mehrwertsteuer einzutreten. Die Bevölkerung muss mit eingebunden werden, denn sie muss letztendlich, die angedachte Steuererhöhung am Ende des Tages bezahlen. Wir sind nämlich gezwungen von der Bundesregierung, ab dem 1. Januar 2023, die Preise zwischen 12 und 15 Prozent nach oben zu verändern. In der heutigen Zeit, wo die Inflation schon sehr, sehr stark ist und jeder selber zu tun hat, sich etwas leisten zu können ist das Miteinander in der Gastronomie das einzige soziale Vorort Netzwerk in Deutschland. Wenn man das sich nicht mehr leisten kann, die Gäste wegbleiben, wir höhere Kosten haben, dann ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer für den Staat eine Milchmädchenrechnung. In den Letzten Jahren sind 30.000 Betriebe schon „gestorben“. Wenn die Erhöhung der Mehrwertsteuer kommt, kann es passieren, dass noch einmal 1/3 der gastronmischen Betriebe in Deutschland vom Markt verschwindet. Das wäre eine Katastrophe für unsere mitarbeitenden Kolleginnen und Kollegen, den Unternehmern aber auch den Zulieferern!

Barjinder Sodhi
Gastronomische Betriebe B.Sodhi GmbH
Restaurant Neumann’s

Wir Gastonomen haben gewaltig zu kämpfen, denn die Kaufkraft ist zurück gegangen, es fällt uns sehr schwer neues Personal zu gewinnen, es müssen Anreize geschaffen werden und somit steigen auch die Lohnkosten. Wenn noch 19 % Umsatzsteuer auf die Speisen dazu kommt, dann sind wir hingeschmissen. Wir müssen die Preise erhöhen, denn auch die anderen Kosten steigen stetig. Das wäre ein Schlag in`s Gesicht und ich weiß nicht, wie viele Gastronomen das Handtuch dann hinwerfen müssen.Ein Appell an die Politik: Überdenken Sie ihre Entscheidung, helfen sie uns und lassen die Mehrwertsteuer bei 7 %, dann haben wir eine Überlebenschance in der Gastronomie!   

Walter Lechner neuer Geschäftsführer

Der neue Geschäftsführer des KDG, Walter Lechner, stellt sich vor:

Guten Tag! Mein Name ist Walter Lechner, und seit November bin ich neuer Geschäftsführer des KDG und damit Nachfolger von Dr. Tobias Kirchhof.

Als gebürtiger Niederösterreicher habe ich in Wien und Leipzig Theologie studiert und als Gemeindepfarrer in Sachsen gearbeitet, zuletzt in Dresden, wo ich auch jetzt noch mit meiner Familie lebe. Daneben habe ich die christliche Initiative „anders wachsen“ mitgegründet (www.anders-wachsen.de). Seit 2022 bin ich Referent für Sozialraumorientierung in Diakonie und Kirche bei der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (www.mi-di.de).

Ich freue mich darauf, mit Ihnen gemeinsam Wege zu entdecken, wie christliches Leben im Gastgewerbe gefördert werden und die Botschaft von der Liebe Gottes in Jesus Christus in diesem besonderen Kontext Menschen berühren und stärken kann!

So erreichen Sie mich:
Tel. 030 652 11-1818
mobil 0172 56 06 778
walter.lechner@mi-di.de

Weihnachtsbote erschienen

Auch in diesem Jahr folgt der KDG Württemberg seiner guten Tradition und bringt in den Weihnachtsboten in der Adventszeit heraus.

Im Boten geht es um Geschichten, in denen sich Gastronomie und Glaube begegnen. Er ist für die Menschen im Gastgewerbe gedacht, die oft genug über die Weinachtstage arbeiten müssen und möchte Ihnen ein Stück Besinnlichkeit und Festfreude vermitteln.

Das komplette Heft können Sie bei uns als PDF herunterladen: Weihnachtsbote 2022

Rückblick Jubiläum

Statement des Vorsitzenden Pfr. i.R. Hans-Georg Filker zum Doppeljubiläum von Berliner Gasthausmission und KDG Deutschland.

Wir blicken auf ereignis- und inhaltsreiche Tage zurück, in denen wir unser Doppeljubiläum gefeiert haben.

Der Ausgangspunkt: wir wollten uns von der Pandemie und von Putin nicht das Heft des Handelns aus der Hand nehmen lassen. Das ist gelungen. Den Menschen, die dabei waren, konnten wir Mut, Erkenntnisse und Zuversicht mit auf den Weg geben. Allerdings bot dieses Juni-Wochenende für das Gastgewerbe endlich einmal Gelegenheit für gute Geschäfte. Personalknappheit und hoher Krankenstand machten sich schmerzhaft bemerkbar. Das haben wir bei der Zahl der Teilnehmenden zu spüren bekommen.

Aber eine motivierte Gruppe ist der Einladung am Freitag zu MISSION GET MOVED gefolgt. Die Sängerin Antje Rietz hat musikalisch den Berliner Sound lebendig gemacht und Jörn Brinkmann, Vize-Präsident des DEHOGA Berlin und Chef des berühmten STAEV hat ein inhaltlich mitreißendes Grußwort überbracht.

MISSION ZUKUNFT, die Fachtagung im ESTREL, hat die Herausforderungen, vor denen das Gastgewerbe steht, auf den Punkt gebracht. Dabei haben wir auch profitiert von dem Erfahrungsschatz von Willy Weiland, dem langjährigen Chef des Berliner InterConti und früheren Berliner DEHOGA Präsidenten: NACHHALTIGKEIT, GASTFREUNDSCHAFT, DIGITALISIERUNG und WERTEORIENTIERUNG wurden auf die praktische Ebene herunter gebrochen. Ein unerwarteter Kommentar kam vom Tontechniker des ESTREL, der die ganze Veranstaltung begleitet hatte: „Das war mal eine echt interessante Tagung!“

MISSION ON TOUR auf dem Schiff und auf dem Fernsehturm brachten am Sonntagnachmittag die Einstimmung auf das Thema des Festgottesdienstes im Berliner DOM:

MISSION HOFFNUNG mit dem anschließendem Empfang, von dem sich viele erst spät verabschiedeten, nachdem es nicht nur gute Getränke und ein gutes Buffet gab, sondern auch Schmankerl von Tatort-Schauspieler Stephan Grossmann, der der Berliner Gasthausmission seit vielen Jahren verbunden ist. Es ist doch wirklich gut, sich mal wieder „live“ zu treffen.

Ein herzlicher Dank allen Helfenden, UnterstützerInnen und SponsorInnen.

Ein alter, aber wichtiger und aktueller Wunsch kam an diesem Sonntagabend im DOM für das Gastgewerbe zur Sprache:

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, damit ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Hoffnung, Freude und Friede, powered by the Holy Spirit – unsere Perspektive für die Zukunft, wo wir uns gerne weiter bewegen wollen in und für das Gastgewerbe.

Weihnachtsbote 2021 erschienen

Auch in diesem Jahr folgt der KDG Württemberg seiner guten Tradition und bringt in den Weihnachtsboten in der Adventszeit heraus.

Im Boten geht es um Geschichten, in denen sich Gastronomie und Glaube begegnen. Er ist für die Menschen im Gastgewerbe gedacht, die oft genug über die Weinachtstage arbeiten müssen und möchte Ihnen ein Stück Besinnlichkeit und Festfreude vermitteln.

Das komplette Heft können Sie bei uns als PDF herunterladen: Weihnachtsbote 2021



Mitgliederversammlung des KDG

Am 1. März 2021 hat der Kirchliche Dienst im Gastgewerbe e.V. seine jährliche Mitgliederversammlung veranstaltet. Das Treffen fand aufgrund der Pandemielage virtuell statt.

Neben den Formalia wie Jahresbericht und der Wahl eines Kassenprüfers war zu einem thematischen Tagesordnungspunkt Betriebsärztin Dr. Johanna Volpert aus Berlin zugeschaltet. Sie berichtete aus ihrer Arbeit und stellte in einem Vortrag die Herausforderungen und Maßnahmen der Pandemiebekämpfung im Hotel- und Gastgewerbe vor. Einen besonderen Schwerpunkt legte sie dabei auf die Hygienemaßnahmen und beantwortete dazu auch die Rückfragen der Vereinsmitglieder.

Der Vorsitzende wies auf das kommende 150jährige Jubiläum des KDG im Jahr 2022 hin. Dazu soll es neben einem Gottesdienst in Berlin auch eine Tagung geben, die Ideen dazu werden auf eine erweiterten Vorstandssitzung gesammelt.

In einer Schlussrunde berichteten die Mitglieder aus ihrer konkreten Arbeit vor Ort. Es wird deutlich, wie sehr der Hotel- und Gastrobereich unter der aktuellen Situation leidet und dass die Mitarbeitenden an vielen Orten Unterstützung, Zuspruch und Fürbitte benötigen.

Start in herausfordenden Zeiten

Lukas Gansky berichtet von seinem Weg vom Theologiestudium zur Leitung eines Gästehauses beim Knigge-Papst.

Ein richtig heißer Sommertag neigt sich dem Ende entgegen, die Schatten werden länger und der Himmel wird in unvergleichliches Purpur getaucht. Die Kerze auf dem Tisch zuckt in der lauen Luft und erhellt das erste Dunkel der Nacht.

Gemeinsam mit Rainer und Ilona Wälde sitzen wir an diesem Abend im August im Garten des Gutshofs, direkt hinter dem Gästehaus. Wir hören gespannt ihre Geschichten zur Gutshof Akademie und bekommen einen ersten Einblick in ihren Weg nach Nordhessen. Immer wieder unterbreche ich und stelle Fragen zur Auslastung, zum Umsatz oder zur Pacht. Im Nachhinein erzählte Ilona, dass wir in diesen Momenten etwas verkopft aufgefallen sind. Und wahrscheinlich hat sie damit recht.

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Weihnachtsbote und Weihnachtsandacht aus Württemberg

In guter Tradition gibt der KDG Württemberg seit vielen Jahren den Weihnachtsboten in der Adventszeit heraus.

Im Boten geht es um Geschichten, in denen sich Gastronomie und Glaube begegnen. Er ist für die Menschen im Gastgewerbe gedacht, die oft genug über die Weinachtstage arbeiten müssen und möchte Ihnen ein Stück Besinnlichkeit und Festfreude vermitteln.

Das komplette Heft können Sie bei uns als PDF herunterladen: Weihnachtsbote 2020

Weil der jährliche Gottesdienst für das Gastgewerbe dieses Jahr nicht stattfinden kann, stellt der KDG Württemberg außerdem eine Online-Andacht zur Verfügung. Sie ist auch per Direktlink abrufbar unter www.weihnachtsbotschaft-gastgewerbe.de

Eine besondere Zeit voller Herausforderungen

Sylvia Polinski leitet als Chefin das Hotel und Restaurant „Lamm“ in der Nähe von Stuttgart und ist Mitglied im Vorstand des Landesverbands KDG Württemberg. Im Gespräch mit Jürgen Kehrer erzählt sie von ihren Erfahrungen in der Corona-Zeit.

Kehrer: Frau Polinski, sie haben mit dem Hotel und Restaurant Lamm in Remshalden bei Stuttgart ein familiengeführtes Haus in jahrhundertelanger Tradition. Wie haben Sie die Coronazeit erlebt?

Polinski: Wir mussten 8 Wochen schließen, haben uns dann entschieden einen To-Go-Essenservice zu machen und der lief gut. Damit konnten wir unsere 10 Azubis weiterbeschäftigen und mein Mann und ich hatten auch eine Struktur an jedem Tag. Abends hatten wir frei, was ungewöhnlich für uns ist. Daher haben wir die freie Zeit mit unseren Kindern und Schwiegerkindern und Geschwistern verbracht und viele wertvolle Gespräche geführt.

Kehrer: Sie haben 36 Angestellte. Wie aktuell ist die Situation der Angestellten?

Polinski: Alle waren in Kurzarbeit bis auf die 10 Azubis. Am 18.5. haben wir mit der Eröffnung alle aus der Kurzarbeit geholt. Nur die Etagen-mitarbeiter sind erst ab Juni wieder im Betrieb gewesen. Nur 2 Mitarbeiter, die auf 450 Euro-Basis angestellt waren, haben wir nicht mehr eingestellt. Alle anderen Minijobber sind wieder da.

Kehrer: Wie gehen Sie eigentlich finanziell mit der Lage um, werden Sie die Krise glimpflich überstehen?

Polinski: Das Hotel läuft schlecht, da die Geschäftsleute nicht übernachten und internationale Gäste noch nicht kommen. Wir haben 250.000 Euro aufgenommen, da wir ca. 80.000 Euro Fixkosten im Monat haben. Unser Betrieb hat ein gutes und gesundes Fundament. Unsere Betriebsschließungsversicherung hat uns einen Betrag von knapp 100.000 Euro überwiesen. Die waren wichtig während der Schließzeit.

Kehrer: Was haben Sie bisher aus der Coronasituation für Lehren gezogen?

Polinski: Es war eine besondere Zeit. Aber die Familie hält zusammen und wir haben neu den Wert des Zusammenseins entdeckt. Wertvolle Gespräche und Entscheidungen sind entstanden in der Zeit und Vertrauen zueinander. Mit Gottes Hilfe konnte ich immer positiv jeden Tag beginnen und haben auch versucht, jedem Tag etwas Besonderes abzugewinnen. Unsere Gäste sind dankbarer geworden nach Corona und waren einfach nur froh, wieder zum Essen zu gehen und Menschen zu treffen.

Das Interview führte Jürgen Kehrer, Landesreferent für KDG in Württemberg